Kobalt: Wann steigen deutsche Autohersteller bei den Minern ein?

Kobalt bleibt das heißeste Thema, wenn es um Metalle und Elektroautos geht. Nun kündigt sich der nächste Deal am Horizont an. Und es stellt sich die Frage, wann und wie sich die deutschen Hersteller ihren Nachschub an dem für die Batterien notwendigen Rohstoff sichern.

Chinesen marschieren voran, andere folgen

Chinesen und Japaner haben es bereits gemacht; auch Apple und Tesla sollen laut jüngsten Gerüchten aus den USA überlegen, direkt bei Kobaltproduzenten einzusteigen. Immer mehr wird nun darüber spekuliert, ob nun auch deutsche Hersteller diesen Weg gehen könnten, um sich den begehrten Rohstoff zu sichern. Denn nach heutigem Stand ist klar: wer in den nächsten Jahren Elektroautos im großen Stil produzieren will, braucht Kobalt. Der Rohstoff kommt vor allem bei NCA-Batterien zur Verwendung und macht dort etwa 9% des Materials aus. NCA-Batterien sind derzeit jene mit der größten Kraft und Lebensdauer. Das Problem ist allerdings, dass rund 60 Prozent des weltweit geförderten Kobalts in der Demokratischen Republik Kongo gefördert werden (siehe Tabelle unten). Neben Glencore sind vor allem lokale Unternehmen daran beteiligt, und die halten sich nicht unbedingt an moderne Maßstäbe in Sachen Umwelt- und Arbeitsschutz und setzen auch Kinder in den Minen ein. Das meiste Material wandert heutzutage zur Verarbeitung nach China, wo es dann in andere Märkte weiterverkauft wird. Die Chinesen haben sich den Zugang zumeist durch Deals gesichert: Infrastruktur gegen Rohstoffe lautet hier das Motto.

Kobalt-Produktion muss erhöht werden

Die UBS prognostiziert, dass in einer 100 Prozent elektromobilen Welt etwa das 20fache der heutigen Produktion notwendig ist (Siehe Chart unten). Aber selbst bei einem Elektroanteil von 10 bis 15 Prozent bis zum Jahr 2025 – was eine realistische Annahme ist – müsste die heutige Förderung von Kobalt deutlich erhöht werden.

Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Dementsprechend gibt es derzeit viele Anstrengungen die Produktion außerhalb des Kongos zu steigern. Etliche Explorationsunternehmen sind insbesondere in Australien, Südamerika oder in Kanada dabei, Projekte voranzutreiben. Doch das braucht seine Zeit. Etwas Entlastung dürfte es durch Marktführer Glencore geben, der seine Förderung ausbauen will. Von 27.000 Tonnen (2017) soll sie bis 2019 auf 65.000 Tonnen steigen. Doch ob das reicht, steht in den Sternen. Denn Kobalt bringt einen großen Nachteil mit sich: es gibt kaum reine Kobalt-Minen. Zum allergrößten Teil entsteht es als sogenanntes Beiprodukt von Kupfer- und Nickelminen. Die Steuerung der Produktion ist daher schwierig; aufgrund des geringen Anteils von Kobalt an den gesamten Economics einer Mine ist der Anreiz zur Produktionserhöhung derzeit begrenzt.

Welchen Weg geht das deutsche Dreigestirn?

Dementsprechend kann es sich für Anleger lohnen, direkt auf Explorer aus dem Bereich Kobalt zu setzen. Denn jeder, der ein ökonomisch relevantes Vorkommen besitzt, wird gute Chancen haben, in den nächsten fünf bis zehn Jahren hier gutes Geld zu verdienen oder sein Projekt erfolgreich zu verkaufen. Und damit wären wir auch wieder bei den deutschen Autoherstellern. Denen wird inzwischen zugetraut, dass sie sich direkt an Produzenten beteiligen oder Abnahmeverträge mit den Unternehmen schließen und dies mit einer Beteiligung verbinden. Das nächste Beispiel für solch einen Schritt könnte aus Südkorea kommen: Der Smartphone-Riese Samsung befindet sich derzeit in Gesprächen mit Somika SPRL, dem Betreiber der Kisanfu-Mine im Kongo. Somika-Chairman Chetan Chug hat dies bestätigt, ohne Details zu nennen. Aus der Gerüchteküche heißt es, dass sich Samsung direkt an dem Unternehmen beteiligen wolle. Die Frage ist, ob die deutschen Hersteller sich trauen, ebenfalls diesen Weg einzuschlagen. Bisher war das undekbar. Und wie wir immer wieder aus der Industrie hören, ist die Kobalt-Problematik noch nicht überall in den Top-Etagen angekommen. Dabei haben alle deutschen Anbieter (Volkswagen, Daimler, BMW) angekündigt, in den nächsten Jahren Milliarden in die Entwicklung und den Bau von Elektroautos zu stecken. Und selbst der BDI hat davor gewarnt, dass es zu Versorgungsengpässen kommen kann (mehr hier).

Australier mit Kobalt und Lithium-Assets in Argentinien

Wer in diesem spannenden Geschäft als Privatanleger mitspekulieren will, sollte sich einmal die Aktie von Latin Resources anschauen (Übersicht hier). Die Australier haben sich neben einem der größten Lithium-Landpakete Südamerikas – rund 150.000 Hektar in Argentinien – auch ein attraktives Kobaltprojekt gesichert. Latin Resources hat nämlich alle Grundstücke rund um die historische King-Tut-Gold-Kobalt-Mine in Argentinien erworben (siehe Karte oben). Auf King Tut wurden einst Kobalt und Gold abgebaut. Latin hat nun drei Anträge zur Exploration der insgesamt 28.220 Hektar eingereicht. Die Latin-Aktie (0,011 AUD; 0,008 Euro; AU000000LRS6) bietet mit einem Börsenwert von rund 18 Mio. Euro noch großes Potenzial. Wer ein paar Stücke einsammeln will, kauft in Frankfurt oder an der Heimatbörse in Australien (Kürzel: LSR). Aber hier gilt wie bei allen Explorern: große Risiken, große Chancen!

Aktieninfo Latin Resources:

ISIN: AU000000LRS6
Börsenkürzel (ASX): LSR
Aktienkurs: 0,011 AUD | 0,008 Euro
Marktkapitalisierung: 18 Mio. Euro
Anzahl Stücke: 2,62 Mrd.

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Bilder/Graphiken: UBS, Latin Resources, US Geological Survey (USGS, 2017)

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