rohstoffbrief.com | Rohstoffe: Die wichtigsten News der Woche auf einen Blick!

Rohstoffbrief.com fasst jeden Freitag die wichtigsten Kurznews der Woche aus der Welt des Minings und der Rohstoffe kompakt zusammen. Zu den Themen dieser Woche gehören u.a. Trimet, Barrick, SQM, der IMF, die Welt der Nickel-Analysten, Zink, Pilbara, Norsk Hydro, Freeport-McMoRan, der Goldmarkt und das Thema Vanille.

Trimet: Nachfrage nach Aluminium wird 2019 steigen

Die deutsche Trimet erwartet im kommenden Jahr eine deutlich höhere Nachfrage nach Aluminium. Eine genaue Prognose sei aber wegen der US-Handelspolitik schwierig, so Vorstand Thomas Reuther am Rande der LME-Week in London. Die USA hatten im März einen Zoll von 10 Prozent auf Aluminium aus der EU und China eingeführt. Zudem gibt es Sanktionen gegen Russland. Das Familienunternehmen Trimet ist einer der größten deutschen Aluminiumkonzerne und erzielte im Geschäftsjahr 2016/2017 (per 30. Juni) mit 1.600 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,24 Mrd. Euro.

Lithium: Tanqi-Einstieg bei SQM vorerst gestoppt

Ein Gericht in Chile hat den Einstieg der chinesischen Tanqi Lithium bei SQM vorerst gestoppt und ordnet eine erneute kartellrechtliche Überprüfung der Transaktion an. Die Chinesen wollten 24% an dem zweitgrößten Lithiumproduzenten der Welt für 4,1 Mrd. Dollar erwerben.

Währungsfonds senkt Wachstumsprognose

Der Internationale Währungsfonds senkt die 2018er-Prognose für das weltweite BIP-Wachstum um 0,2 auf +3,7 Prozent. Für China erwartet der IMF ein BIP-Plus von 6,6 Prozent für 2018 und 6,2 Prozent (nach +6,4%) für das kommende Jahr. Die Volksrepublik ist der größte Verbraucher von Edel- und Industriemetallen weltweit. Die Kürzung kommt nicht überraschend, sollte Rohstoffanleger aber nicht verunsichern. Ein Plus von 6,2 Prozent implementiert schließlich ein deutliches Wachstum der chinesischen Wirtschaft. Dementsprechend sollte die Nachfrage nach Kupfer, Nickel, Zink und Co. weiter steigen.

Barrick bestätigt Jahresziele

Branchenprimus Barrick Gold hat die Produktionszahlen für das dritte Quartal gemeldet. Demnach lag die Goldproduktion bei 1,15 Mio. Unzen und damit 8 Prozent höher als im Vorquartal. Als Hauptgrund gab das Unternehmen, das jüngst die Übernahme von Randgold Resources bekannt gab (ausführlich hier), einen höheren Durchsatz bei seinen Nevada-Aktivitäten an. Die Kupferproduktion lag zwischen Juli und September bei 106 Mio. Pfund. Das Plus von 28 Prozent gegenüber dem Vorquartal resultiert aus dem höheren Ausstoß in der Lumwana-Mine in Sambia. Im Gesamtjahr will Barrick weiterhin 4,5 bis 5 Mio. Unzen Gold zu Kosten von 765 bis 815 US-Dollar je Unze (AISC) fördern. Auch die Kupferguidance von 345 bis 410 Mio. Pfund (AISC: 2,55 bis 2,85 Dollar/Pfund) hat das Unternehmen bestätigt.

Nickel: Der Favorit auf der LME-Week

Aktuell läuft in London die LME-Week. Es ist die größte Konferenz für Industriemetalle überhaupt. Die Branchenanalysten aus der ganzen Welt sehen für Nickel das größte Potenzial im kommenden Jahr, wie diese Umfrage zeigt. Als Haupttreiber wird die Nachfrage durch die Elektroautoindustrie gesehen. Doch auch für die Stahlbranche, wo das meiste Nickel landet, sind die Aussichten positiv (Graphik via Andrea Hotter).

Freeport-CEO: Offen für jegliche strategische Optionen

Nach dem absehbaren Ende der Indonesien-Aktivitäten von Freeport-McMoRan ist man offenbar bereit für neue Abenteuer. CEO Richard Adkerson sagte alle strategischen Optionen seien möglich, inklusive Zukäufen, Partnerschaften oder gar ein Verkauf des ganzen Unternehmens. Freeport wird die Mehrheit an der Grasberg-Mine an einen indonesischen Staatskonzern abgeben. Grasberg ist die zweitgrößte Kupfer- und die viertgrößte Goldmine der Welt. Zuvor hatte bereits Rio Tinto einem Verkauf seines 40 Prozent-Anteils für 3,5 Mrd. Dollar zugestimmt. Die Abwicklung der Transaktionen erfolgt in den nächsten vier Jahren.

Galane Gold: Einstieg in Australien

Der kleine Goldproduzent Galane Gold streckt die Fühler nach Australien aus. Die Kanadier meldeten diese Woche eine Vereinbarung mit Andy Well Mining und Doray Minerals zum Kauf von Mining-Assets in West-Australien. Dafür blättert Galane 10 Mio. Austral-Dollar hin, davon 1 Mio. AUD in Aktien und 9 Mio. AUD in Cash. Galane Gold hat bisher große Teile seines operativen Geschäfts in Afrika.

Zinkmarkt: Angebotsdefizit 2018 steigt deutlich

Die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) hat auf ihrer Herbsttagung das für dieses Jahr erwartete Angebotsdefizit am globalen Zinkmarkt überraschend auf 322.000 Tonnen nach oben revidiert. Da nach sieben Monaten des Jahres am Zinkmarkt nur ein Defizit von 42.000 Tonnen aufgelaufen war, muss das Defizit seither in der zweiten Jahreshälfte deutlich gewachsen sein. Hierbei könnten die Produktionskürzungen chinesischer Schmelzen wegen der stark gefallenen Preise eine Rolle spielen. Für das nächste Jahr erwartet die ILZSG ein deutlich geringeres Defizit von 70.000 Tonnen. Dies wäre das vierte Defizitjahr in Folge und spricht für nachhaltig höhere Zinkpreise. Die Notiz war dieses kräftig gefallen, konnte aber im Vorfeld der LME Week wieder Boden gutmachen. Für den globalen Bleimarkt hat die ILZSG ihre Defizitschätzung vom Frühjahr für 2018 ebenfalls auf jetzt 123.000 Tonnen nach oben angepasst. Die Revision steht im Einklang mit der bisherigen Entwicklung am Bleimarkt. 2019 soll laut ILZSG das Angebot die Nachfrage um 50.000 Tonnen übertreffen. Das wäre der erste Überschuss seit drei Jahren.

Alunorte wird doch nicht geschlossen

Norsk Hydro wird die Aluminiumproduktion auf Alunorte mit einer Kapazität von 50 Prozent wieder aufnehmen. Man habe dazu die Genehmigung der brasilianischen Umweltbehörde IBAMA erhalten, teilten die Norweger mit. Die Anlage war im Frühjahr stillgelegt worden. Nur eine Woche zuvor hatte Norsk Hydro noch verkündet, Alunorte bis auf Weiteres zu schließen, was 4.700 Arbeitsplätze gekostet hätte.

Macquarie stößt zu Pilbara-Konsortium

Die Macquarie Group wird sich an der Finanzierung von Wind- und Solarkraftwerken in Australiens Pilbara-Region beteiligen. Dort will ein Konsortium aus Intercontinental Energy, Vestas und CWP Energy Asia eine Kapazität von insgesamt 11 Gigawatt aufbauen, mit der die wachsende Mining-Industrie in der Region versorgt werden soll. Zudem soll ein Seekabel nach Singapur gelegt werden. Das Gesamtinvestitionsvolumen wird auf 22 Mrd. AUD taxiert, die Bauzeit wird auf sechs bis sieben Jahre geschätzt. Die erste Bauphase soll 2021 beginnen.

China: Goldreserven offiziell stabil

Per Ende September bezifferte die Volksrepublik China nach offiziellen Zahlen seine Goldreserven mit 59,24 Mio. Unzen. Dieser Wert hat sich somit seit Januar nicht verändert und entspricht etwa 1.842 Tonnen Gold. Laut dem staatlichen Bericht liegt der Wert bei 71,22 Mrd. US-Dollar. Nach inoffiziellen Schätzungen besitzt der chinesische Staat jedoch weit mehr als 10.000 Tonnen Gold. Ein Verbandssprecher hatte diese Vermutung im vergangenen Jahr unabsichtlich ausgeplaudert. (Mehr hier: Verplappert: China hat doch die größten Goldreserven!). Die gesamten Reserven Chinas beliefen sich per Stichtag auf 3.109,71 Mrd. Dollar. Der Großteil wird weiterhin in Dollar angelegt. Seit Jahresbeginn sind die Reserven um rund 51,7 Mrd. Dollar geschrumpft.

Start-Up will größter Energieverbraucher Amerikas werden!

Das Start-Up Nikola Motor will mit Elektro-Lkw dem Brennstoffzellen-Antrieb in den USA zum Durchbruch verhelfen. Das jedenfalls twitterte das Unternehmen recht vollmundig und sorgte dadurch für viel kostenloses Marketing. Nikola Motor teilte mit, dass man „in zehn Jahren der größte Energieverbraucher in Amerika“ sein werde. Bis 2028 sollen geschätzte 820 Tankstellen in Betrieb gehen, wobei jede Station 160 Trucks pro Tag befüllen kann. Das wären 349 GWh pro Tag. „Das wiederum ersetze mehr als 100.000 Diesel-Trucks auf den Straßen”, heißt es weiter. Wir sind gespannt!

Kupfer: China mit rekordhohen Importen im September

Kupfer ist neben Nickel eines der am meisten diskutierten Themen auf der LME Week in London. Es gibt am Markt keine Analysten mehr, die nicht ein Kupferdefizit für die nächsten Jahre voraussagen. Es wurde schlichtweg zu wenig in neue Projekte investiert, gleichzeitig steigt die Nachfrage rasant. Diese Auffassung wird durch die Aussagen von Codelco-CEO Nelson Pizarro bestätigt. Der Vorstandschef des größten Kupferproduzenten der Welt sagte, dass Codelco bereits jetzt den Großteil seiner Produktion 2019 verkauft habe. Insbesondere aus China sei die Nachfrage sehr stark. Pizarro erwartet daher, dass der Preis schon bald wieder deutlich über der Marke von 3 US-Dollar per Pfund (6.612 Dollar je Tonne) liegen werde. Im August und September haben unterdessen die chinesischen Händler die Preise von unter 6.000 Dollar je Tonne genutzt, um sich am Markt einzudecken. Wie die Handelsbilanz für September zeigt, hat China erstmals seit 2,5 Jahren mehr als 500.000 Tonnen Kupfer in einem Monat importiert. Die Einfuhren lagen 21% über Vorjahr. Die Importe von Kupferkonzentrat sind sogar um 31% auf ein Rekordhoch von 1,93 Mio. Tonnen gestiegen.

Ein Explorer, der ordentlich mitläuft

Seit Mittwoch ziehen auch wieder die Goldaktien an. Der zweitägige Ausverkauf an der Wall Street könnte das Ende der Jahrhundertrallye bedeuten. Wir haben das erst gestern ausführlich an dieser Stelle analysiert. Die Aktie von Contact Gold (0,46 CAD | 0,29 Euro; US21074G1013) lief aber bereits in den vergangenen Monaten sehr ordentlich. Der Goldexplorer hat sich 13 Projekte am berühmten Carlin-Trend in Nevada gesichert und lieferte durchweg gute Bohrergebnisse von seinem Flaggschiffprojekt Pony Creek. Die Analysten von Raymond James finden die Mischung aus erfahrenem Management-Team, aussichtsreichem Projekt und namhaften Großaktionär (Goldcorp) so spannend, dass sie ein Kursziel von einem Dollar für die Aktie ausgaben. Wir haben die Fakten dazu hier zusammengefasst.

Vanille teurer als Silber

Auch diese Woche haben wir einen Lesetipp für Sie. Vanille kostet nämlich inzwischen mehr als Silber, für ein Kilogramm müssen zwischen 500 und 600 US-Dollar bezahlt werden. Und das sorgt für viel Wirbel bei Produzenten wie Abnehmern, wie die FAZ zu berichten weiß. Hier geht es zum Artikel.

Wir wünschen Ihnen angenehme Tage und gute Börsengeschäfte!

Ihr Redaktion von Rohstoffbrief.com

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