Teslas China-Fabrik: Der nächste Schub für den Elektroautomarkt?

Tesla beginnt in Shanghai mit dem Bau seiner ersten Fabrik außerhalb der USA. Die Kalifornier dürften somit von niedrigeren Produktionskosten profitieren. Doch nicht nur die Kostenfrage ist entscheidend, ist China doch schon jetzt der mit Abstand größte Markt für elektrisch angetriebene Fahrzeuge.

Produktionsstart noch 2019

Im Beisein von Unternehmensgründer Elon Musk wurde in Shanghai der Grundstein für eine neue Fabrik von Tesla gelegt. Am Rande der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai will das kalifornische Unternehmen sein größtes Werk außerhalb der Heimat bauen. Dabei handelt es sich in mehrfacher Hinsicht um ein Novum. Denn zum ersten Mal darf ein ausländischer Hersteller ohne inländischen Joint Venture-Partner auf den chinesischen Markt. Ein Zeichen, dass sich Beijing immer mehr öffnet. Und sicher auch ein Symbol im laufenden sino-amerikanischen Handelskrieg. Zum anderen soll die Fabrik bereits im Sommer stehen, wie Elon Musk betonte. Dies sei mit Blick auf die Ressourcen in China möglich. Das neue Werk soll eine Kapazität von 500.000 Stück pro Jahr haben. Zum Jahresende will man mit der Produktion des Modell 3 beginnen, zudem soll dort das Modell Y vom Band laufen. Im Unterschied zur Heimat sollen dabei sowohl die Modelle als auch die Batterien in der Fabrik errichtet werden. Die Baukosten sollen laut Tesla bei 2 Mrd. Dollar liegen, Bloomberg schätzt sie mit 5 Mrd. Dollar aber deutlich höher ein. Auch wenn Tesla inzwischen freie Cashflows erwirtschaftet, darf man gespannt sein, wie dies finanziert werden soll.

Niedrigere Kosten, keine Zölle

Mit der neuen Produktionsstätte braucht Tesla keine Einschränkungen mehr durch den Handelsstreit zu befürchten. Lediglich die Modelle S und X werden weiterhin in den USA gebaut und nach China exportiert. Zudem dürften auch die Produktionskosten wesentlich niedriger als in den USA liegen. Tesla dürfte zum richtigen Zeitpunkt in den Markt kommen. Der chinesische Automarkt wächst zwar nicht mehr, das Segment der E-Autos und Hybridfahrzeuge legt aber prozentual dreistellig pro Jahr zu. Zum Jahresende 2018 hin erreichte dieser Teilmarkt einen Anteil von fünf bis sechs Prozent (mehr hier). Exakte Zahlen liegen noch nicht vor. Fakt ist, dass damit Tesla auch den deutschen Autobauern mächtig einheizt. BMW, Daimler und Volkswagen erwirtschaften zwischen einem Viertel und einem Drittel ihrer Gewinne im Reich der Mitte. In den USA liegt Tesla in den vergleichbaren Modellsegmenten bereits vor den Premium-Herstellern aus Deutschland. Hinzu kommt, dass Tesla das Modell 3 in den kommenden Wochen auch auf Europas Markt bringen wird. Man darf aber auch nicht vergessen, dass nun auch alle deutschen Autobauer Milliarden in die Hand nehmen und ihre Flotte sukzessive auf elektrische Antriebe umstellen. Allein in diesem Jahr wird erwartet, dass bis zu 100 neue Modelle auf den deutschen Markt kommen (mehr hier und hier).

Rohstoffe profitieren vom E-Boom

Mit Teslas neuer Fabrik dürfte der chinesische E-Automarkt vor dem nächsten Boom stehen. Und das dürfte auch die Nachfrage nach entsprechenden Rohstoffen und Materialien einheizen. Schon jetzt wird prognostiziert, dass Kupfer, Nickel, Graphit und Kobalt die großen Gewinner dieser Entwicklung sein werden. So soll allein der Kupfermarkt bis 2025 auf ein Defizit von 3 Mio. Tonnen pro Jahr zusteuern, wobei die Elektroautos und die Erneuerbaren Energien den größten Nachfragezuwuchs bringen. In Sachen Lithium hält bekanntlich eine Diskussion darüber an, ob es auch hier zu einem Engpass kommen könnte oder nicht. Während Analysten ab dem Jahr 2020 für mindestens drei Jahre eine starke Überproduktion sehen, glauben viele etablierte Produzenten wie die chilenische SQM oder Albemarle aus den USA nicht daran, dass die vielen am Markt tätigen Explorer ihre Projekte in dieser großen Anzahl in Produktion bringen können.

Auch HPA stark gefragt

Daneben zählen auch die Produzenten von High Purity Alumina (HPA) zu den Gewinnern dieser Entwicklung. HPA kommt in höchster Konzentration beim Plastiktrenner von Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz, dort reduziert es die Brandgefahr. Für ein durchschnittliches Elektroauto werden etwa 1,6 Kilogramm Alumina benötigt, für einen Elektro-Bus sind es etwa 6,4 Kilogramm. Doch abseits vom Einsatz in Lithium-Ionen-Batterien reicht jetzt schon die starke Nachfrage aus anderen Anwendungsbereichen (LED, Halbleiter), um die Preise in die Höhe zu treiben. Auf der Branchenmesse Battery Osaka bestätigten Abnehmer, dass derzeit 40.000 US-Dollar pro Tonne HPA bezahlt werden (mehr hier). Die australische Altech Chemicals 0,09 AUD | 0,06 Euro; AU000000ATC9) baut derzeit eine HPA-Verarbeitungsanlage in Malaysia. Die Produktion soll dort im Jahr 2021 starten, zu Kosten von rund 10.000 Dollar je Tonne. Finanziert wird die Fabrik u.a. mit einem 190 Mio. Dollar Kredit der KfW, den Bau übernimmt die Düsseldorfer SMS Group. Die Altech-Aktie wurde im vergangenen Jahr zusammen mit Lithium- und Kobaltwerten stark abverkauft. 2019 aber könnten die HPA-Aktien wieder durchstarten, wie wir an dieser Stelle bereits erläuterten.

Aktieninfo Altech Chemicals

Aktienkurs: 0,085 AUD | 0,06 Euro
ISIN: AU000000ATC9
Kürzel ASX: ATC
Aktienzahl: 426,5 Mio.
Börsenwert: 36,3 AUD
Größte Anteilseigner: SMS Investments (8,87%), MAA Group Berhad (7,75%, Lake McLeod Gypsum (4,38%), Citicorp (4,13%), Melawar International (3,97%), JPMorgan Australia (3,21%)

 

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Bilder/Graphik: TK News Services UG (haftungsbeschränkt), H. Yilmaz, Altech Chemicals

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