Übernahmekandidaten: Ivanhoe Mines und Nevada Copper im Fokus

Der Kupfermarkt steuert auf ein millionenschweres Defizit hin. Dementsprechend sind Kupfervorkommen so begehrt wie nie. Zwei heiße Übernahmekandidaten sind Ivanhoe Mines und Nevada Copper.

Wann ziehen die Kupferpreise an?

Kupfer ist nicht nur der größte Markt unter den Industriemetallen, sondern auch das aktuell heißeste Geschäft im Rohstoffbereich. Denn der Weltmarkt befindet sich seit Jahren im Angebotsdefizit. Das heißt, dass nicht genug gefördert wird, um die Nachfrage zu decken. Dementsprechend sind die Vorräte in den großen Lagern an der London Metal Exchange (LME) oder in Shanghai kontinuierlich geschrumpft. Diese Lage wird sich aber in den kommenden Jahren verschärfen. Es wird unter Analysten und Investoren nicht mehr darüber diskutiert, ob zu wenig Kupfer gefördert wird, sondern wann das Defizit die Preise befeuert. Aktuell kämpft Kupfer mit der Marke von 6.000 Dollar je Tonne und kostet damit mehr als 40 Prozent weniger als zu den Hypezeiten vor etwas mehr als zehn Jahren. Danach aber wurde zu wenig in neue Vorkommen investiert, weil die Preise zu stark fielen. Das können die Kupferminenbetreiber nicht ad hoc aufholen. Von der Entdeckung eines Vorkommens bis zum Produktionsstart einer Mine dauert es schließlich regelmäßig länger als zehn Jahre.

Die Markttreiber: Batterien, Ladeinfrastruktur, Erneuerbare Energien

Dazu kommt, dass die Kupfergrade in den bestehenden Minen kontinuierlich sinken. Sie liegen derzeit etwa 40 Prozent unter den Werten aus den 1990ern. Die Graphik oben zeigt die Entwicklung für Chile, den größten Kupferproduzenten der Welt. Die tief hängenden Früchte wurden halt schon gepflückt. Noch dazu werden in den kommenden 15 Jahren rund 200 Kupferminen schließen, weil sie schlichtweg ausgebeutet sind. Aber ausgerechnet jetzt zieht die Nachfrage durch Batterien für Elektroautos stark an. Diese benötigen etwa die drei- bis vierfache Menge an Kupfer, die für ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor nötig ist. Dieser Faktor, der Ausbau der entsprechenden Infrastruktur sowie das stetige Wachstum der Erneuerbaren Energien sind derzeit die größten Nachfragetreiber. Dementsprechend rechnen Analysten mit einem stetig steigenden Kupferdefizit in den kommenden Jahren. Das rote Metall wird uns aber nicht ausgehen. Sobald die Preise abheben, können auch Vorkommen abgebaut werden, die derzeit nicht wirtschaftlich förderbar sind. Es ist also eine reine Preisefrage.

Die Übernahmewelle läuft

Die großen Bergbaukonzerne haben diese Entwicklungen schon antizipiert und wollen fast allesamt ihre Kupferaktivitäten ausbauen. Die größte Übernahme 2018 leistete sich dabei die chinesische Zijin Mining, die rund 1,8 Mrd. CAD für Nevsun Resources zahlte und damit die mitbietende Lundin Mining ausstach. Der schwedisch-kanadische Konzern hat nach der Niederlage im Wettbieten klargestellt, dass man für bis zu 3 Mrd. Dollar Übernahmen stemmen kann und will. Doch auch andere Konzerne wie BHP, Rio Tinto, Glencore oder die australische Newcrest Mining befinden sich auf Expansionskurs.

Ivanhoe Mines: Wann schlagen die Chinesen zu?

Bei den Chinesen ist die Lage aber vielleicht am drängensten. Denn zum einen verbraucht das Land bereits jetzt etwa die Hälfte der Weltkupferproduktion. Zum anderen baut Beijing die Infrastruktur im Land massiv aus und steht heute für etwa die Hälfte aller weltweit verkauften E-Autos. Da ist es kein Wunder, dass man sich frühzeitig den Zugang zu Material sichert. So ist es auch im Fall von Ivanhoe Mines (3,32 CAD | 2,26 Euro; CA46579R1047). Das Unternehmen möchte gerne das Kamoa-Kukula-Vorkommen in der Demokratische Republik Kongo bauen. Laut Machbarkeitsstudie (PFS) sollen dort in den ersten zehn Jahren jeweils 382.000 Tonnen Kupfer gefördert werden, ab dem 12. Jahr soll die Produktion auf 700.000 Tonnen pro Jahr steigen. Das Vorkommen weist mit durchschnittlich über 6 Prozent zudem sehr hohe Kupfergrade auf. Das ist auch im Kupfermarkt, wo es auf die Größe ankommt, ein Brett. Inzwischen hat Ivanhoe auch die Finanzierung zusammen. So hat Großaktionär Citic Metals eine Kapitalerhöhung im Volumen von 450 Mio. Dollar gezeichnet und dabei auch noch mit 3,98 CAD je Aktie deutlich mehr bezahlt, als man derzeit an der Börse auf den Tisch legen müsste. Der Anteil von Citic steigt damit auf 29 Prozent. Hinzu könnten weitere 67 Mio. Dollar kommen, da der andere chinesische Großaktionär, Zijin Mining, das Recht hat, bei Kapitalerhöhungen mitzuziehen, um nicht verwässert zu werden. Ivanhoe stehen nun inklusive Krediten rund 1,3 Mrd. Dollar zur Verfügung, um eine der größten, in Entwicklung befindlichen Kupferminen der Welt zu bauen. Die Analysten der Royal Bank of Canada (RBC) haben die Ivanhoe-Aktie nach Bekanntgabe des Citic-Deals übrigens auf „Kaufen“ hochgestuft und sehen ein Kursziel von 5 CAD (mehr hier). Auch wir glauben, dass einer der beiden chinesischen Großaktionäre im richtigen Moment Ivanhoe übernehmen wird. Diese Chance sichert die Aktie vergleichsweise gut nach unten ab.

Kandidat Nummer zwei: Nevada Copper

Als weiterer Übernahmekandidat im Kupferbusiness gilt Nevada Copper (0,38 CAD | 0,25 Euro; CA64128F1099). Das Unternehmen baut derzeit auf der Pumpkin Hollow-Liegenschaft in Nevada seine erste Untergrundmine. Dort soll im vierten Quartal der erste Kupferbarren gegossen werden. Später soll noch eine Tagebaumine eröffnet werden, für die man jüngst eine Wirtschaftlichkeitsstudie vorgelegt hat. Das Unternehmen gibt es schon sehr lange. Das frühere Management hatte es während des Bärenmarktes fast an die Wand gefahren. Diese Chance nutzte Pala Investment zum Einstieg und baute das Management komplett um. Pala ist aber ein Schweizer Private Equity-Unternehmen. Diese begleiten solche Firmen in der Regel zwischen drei und zehn Jahren. Dementsprechend gibt es bei Nevada Copper im Gegensatz zu Ivanhoe keinen Großaktionär, der als natürlicher Käufer in Frage kommt. Allerdings ist auch klar: Wenn der Preis stimmt, dürfte Pala einer Übernahme offen gegenüberstehen. Auch die RBC sieht das Unternehmen als Übernahmekandidaten. Die Aktie werde derzeit mit einem Abschlag von mehr als der Hälfte zur Peer Group gehandelt und biete daher erhebliches Kurspotenzial, so die Analysten.

 

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Bilder/Graphiken: TK News Services UG (haftungsbeschränkt), Nevada Copper

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