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Der nächste Deal: Evolution Mining kauft Red Lake von Newmont Goldcorp!

Der nächste große Deal im Goldsektor steht: Evolution Mining kauft die Red Lake-Goldmine von Newmont Goldcorp. Die Australier stehen damit vor einer Herkulesaufgabe und könnten die Übernahmeaktivitäten in der Branche noch forcieren.

Der dritte Deal binnen einer Woche

In der vergangenen Woche kaufte Saracen Minerals den 50 Prozent-Anteil von Barrick Gold an der Super Pit-Mine in Australien. Gestern folgte dann der große Paukenschlag: Kirkland Lake Gold erwirbt in einem 4,9 Mrd. Dollar schweren Aktiendeal Detour Gold und sichert sich so eine Goldproduktion von 600.000 Unzen im Jahr. Und heute kommt dann die nächste Transaktion über die Ticker: So erwirbt Evolution Mining die Red Lake-Mine von Newmont Goldcorp. In der Goldbranche scheint es bei der Jagd auf große Minen und Vorkommen also kein Halten mehr zu geben. Doch die Geschichte hinter dem neuesten Deal ist komplizierter.

Newmont is happy!

Zum einen wollte Newmont nach Übernahme von Goldcorp Assets im Wert von 1 bis 1,5 Mrd. Dollar loswerden. Dieser Verkauf ist ein erster Schritt dahin. Dabei ist Red Lake ohnehin ein Sorgenkind des Konzerns. Denn dort lagen die Produktonskosten zuletzt bei mehr als 1.600 Dollar je Unze. Roter geht es kaum. Mit den Australiern hat man aber offenbar einen dankbaren Abnehmer gefunden. Der zahlt übrigens 375 Mio. Dollar plus weitere 100 Mio. Dollar, wenn man die Ressource deutlich steigern kann.

Das australische Selbstbewusstsein

Evolution Mining will wie viele australische Konzerne raus und die Welt erobern. Dabei hilft, dass der Goldpreis in australischen Dollar schon vor einigen Moanten ein neues Allzeithoch markierte und die Kassen der Konzerne down under im Gegensatz zu den Nordamerikaner gut gefüllt sind. Zudem gibt es in Australien nur wenige große Goldminen, viele Operationen sind klein. Da kommen den Aussies die niedrigen Bewertungen im kanadischen Markt sehr entgegen. Und man hat Selbstbewusstsein, denn man traut sich an die schwierigen Minen und Vorkommen heran. Erst im August 2018 erwarb Northern Star die Pogo-Mine in Alaska von der Sumitomo-Gruppe für 260 Mio. US-Dollar. Und seither kämpft man auch dort damit, die Kosten zu senken und den Abbau zu steigern.

Herkules-Aufgabe in Red Lake

Nun steht Evolution Mining eine Herkules-Aufgabe bevor. Einst galt die Red Lake-Mine mit ihren hohen Goldgehalten als ein Top-Asset. Doch inzwischen schreibt selbst Newmont dort rote Zahlen. Die Geologie wird immer schwieriger, wie es in der Branche heißt. Dieser Herausforderung muss sich Evolution nun stellen. Doch die Australier haben halt Selbstbewusstsein und schon seit Längerem ist man der Meinung, dass man es besser kann als die Nordamerikaner. Zuletzt förderte Newmont auf Red Lake 266.000 Unzen Gold pro Jahr. Evolution muss also die Kosten runterkriegen und die Produktion steigern. Fakt ist: Der Preis ist nicht allzu hoch, das Risiko somit überschaubar.

Red Lake: Der Distrikt-Play

Mit dem Einstieg von Evolution bei Red Lake werden auch die Karten in diesem Mining-Distrikt mitten im Nirgendwo Kanadas neu gemischt. Mit Rubicon Minerals (Bild oben) oder Great Bear Resources befinden sich hier bereits namhafte Player, die große Vorkommen explorieren. Die Frage ist natürlich, ob Evolution – nachdem man die Red Lake-Mine auf Vordermann gebracht hat – in den kommenden Jahren zum großen Reinemachen ausholt und den ganzen Distrikt aufräumt. Eine Konsolidierung wird hier bereits seit Jahren diskutiert. Insofern ist es spannend, was die genannten Aktien heute im kanadischen Börsenhandel machen.

Wer ist der nächste Übernahmekandidat?

Mit dieser Welle an Transaktionen steigt aber auch der Druck auf andere Goldproduzenten, nun aktiv zu werden und sich Assets zu sichern. So könnte die Osisko-Gruppe mit ihrem Windfall-Projekt nun in den Fokus geraten. Allerdings gab es hier erst jüngst Insiderverkäufe, was prinzipiell dagegen spricht, dass man sich bereits in Übernahmegesprächen befindet. Durch die jüngsten Deals könnte das aber wieder ein Thema werden. Quebec ist aber auch ein gutes Stichwort. Denn Agnico Eagle, einer der Top-5 Produzenten in Kanada, ist dort sehr aktiv und betreibt nicht nur Goldminen (siehe Bild oben: Malartic-Mine, der größte Gold-Tagebau Kanadas), sondern auch entsprechende Verarbeitungsanlagen. Angeblich kommen hier Auslastungsprobleme auf den Betreiber zu und so gibt es Spekulationen, dass Agnico sich mit einem Zukauf eines großen Explorationsprojekts für die Zukunft wappnen könnte. Allerdings ist deren Management für die kleinen Deals bekannt. Und so könnte man sich nun Vorkommen sichern, die wenig kosten, aber schnell in Produktion gebracht werden könnte. Dazu zählt beispielsweise auch die hsitorische Chimo-Mine, die von Cartier Resources exploriert wird. Dort ist Agnico bereits mit 17 Prozent der größte Aktionär. Für Chimo liegt bereits eine Ressourcenschätzung mit rund 880.000 Unzen Gold vor und auch die Infrastruktur, samt Untertagestollen, ist vorhanden. Mehr zu Cartier Resources sehen und hören Sie im Video-Interview mit Gründer und Vorstandschef Philippe Cloutier.

 

 

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